Unsere Wurzeln


45 Jahre erfolgreiche Sozialpsychiatrie in der Region Rhein-Neckar


1975
Gründung des Vereins

Der Sozialpsychiatrische Hilfsverein Rhein-Neckar wurde am 01. Oktober 1975 von engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Psychiatrischen Landeskrankenhauses Wiesloch gegründet mit dem anerkannten Ziel, gemeindenahe Hilfen für chronisch psychisch Kranke im Rhein-Neckar-Kreis nachhaltig zu etablieren. Das Vereinsvermögen wurde damals auf 50,- DM beziffert. Zu den Gründungsmitgliedern zählten Tilly Safferling (1. Vorsitzende), Norbert Müller (2. Vorsitzender und Schriftführer) und Hildegard Winkler (Schatzmeisterin). Weitere Gründungsmitglieder waren die Dres. Middelhoff, Brüggemann und Oldenhage sowie Oskar Weber und Helmut Rausch.

Eine erste Wohngruppe in Mannheim

Die erste Wohngruppe mit 15 Bewohner/innen wurde im Frühjahr 1975 in der Neckarstadt in Mannheim eröffnet und bestand bis 1980. In der Folgezeit verlagerte sich der Schwerpunkt der Aktivitäten nach Wiesloch. Diese ersten Versuche, basierend auf den bahnbrechenden Ergebnissen der Psychiatrie-Enquete, waren ein bedeutender Schritt hin zu einer umfassenden sozialpsychiatrischen Versorgung in der Region und gelten heute als Standard im Betreuten Wohnen.

1977
Freizeit-Club 77 in Wiesloch

Ursprünglich als samstäglicher Patientenclub gegründet, trafen sich 1977 erstmalig langjährige psychisch Erkrankte des Landeskrankenhauses in den Räumen der Laurentiuskirche Wiesloch zu wöchentlichem Austausch und gemeinsamen Freizeitaktivitäten. Damit wurde der Grundstein für den Club 77 gelegt, der als Vorläufer der heutigen Tagesstätten bezeichnet werden kann und bis heute einen zentralen Bestandteil unseres Freizeitprogramms darstellt.

1981
Therapeutische Wohngruppe Haus Reichenstein

Die 80er Jahre waren noch jung, als der SPHV das Haus Reichenstein in Neckargemünd von der evangelischen Pflege Schönau anmietete. Eine Wohngruppe mit 17 Bewohner/innen bezog dort 1981 die Räumlichkeiten der bis heute von uns bewirtschafteten Gründerzeitvilla in der Hollmuthstraße. Die Wohngruppe kann sicherlich als Ausgangspunkt für eine Vielzahl von Aktivitäten des SPHV, aber auch der späteren Integrationsfirma IFA Heidelberg benannt werden. Generationen von psychisch erkrankten Menschen haben hier ein Dach über dem Kopf sowie fachliche Betreuung und Beratung gefunden.

1987
Sozialpsychiatrischer Dienst

Eine wichtige Kontakt- und Anlaufstelle für viele Betroffene ist bis heute der Sozialpsychiatrische Dienst (SpDi), der 1987 in Wiesloch seine Pforten öffnete. Zunächst waren wir in der Röhrgasse 28, später in einer Wohnung in der Höllgasse 1 im Zentrum Wieslochs aktiv. Hier sind wir auch heute noch mit unseren Ambulanten Diensten vertreten.

1988
Bestellung der ersten Geschäftsführung

Im April 1988 wurde es aufgrund der immer umfangreicheren Aktivitäten des Vereins zwingend notwendig, einen hauptamtlichen Geschäftsführer zu bestellen. Dr. Detlef Rath bekleidete diese wichtige Funktion fast 30 Jahre bis zu seinem Ausscheiden am 31. Dezember 2014.

1989
Freizeit-Club Reichenstein, Neckargemünd

Auf Initiative des SPHV entstand der Club Reichenstein in der Stadt Neckargemünd, der sich seither im evangelischen Gemeindezentrum Arche trifft.

1990
Erste stationäre Dauerwohngruppe in Wiesloch

Mit der Wohngruppe Mertzgarten 2 für chronisch psychisch erkrankte Menschen aus Stationen des Landeskrankenhauses war der entscheidende Schritt zu einer dezentralen außerklinischen stationären Versorgung vollzogen.

1992
Therapeutisches Wohnheim

Im Januar 1992 übernahm der SPHV die Trägerschaft für zwei weitere Dauerwohngruppen des Psychiatrischen Landeskrankenhauses Wiesloch mit 11 Bewohnern. Das Therapeutische Wohnheim war somit gegründet und wurde im August um vier Reihenhäuser im Mertzgarten und damit auf 34 Plätze in Wiesloch erweitert. Unser konsequent dezentrales Wohnkonzept etablierte sich in Folge in der sozialpsychiatrischen Landschaft.

1994
Ambulant Betreutes Wohnen

Das Ambulant Betreute Wohnen (BW) ging im Großraum Wiesloch mit zunächst lediglich fünf Plätzen im Mai 1994 an den Start. Heute sind wir mit über 140 Betreuungen im BW ein bedeutender sozialpsychiatrischer Anbieter dieses wichtigen Hilfebausteins für psychisch Erkrankte im Rhein-Neckar-Kreis.

1996
Klientenbudget

Das bundesweit einmalige Modellprojekt Klientenbudget geht auf eine Initiative des SPHV mit dem Landeswohlfahrtsverband Baden zurück. Von 1996 bis 2003 intensiv durch die Forschungsabteilung des Zentralinstituts für Seelische Gesundheit in Mannheim wissenschaftlich begleitet und evaluiert, widmet sich die Abteilung der besonders intensiven Versorgung schwer chronisch psychisch Erkrankter. Das Klientenbudget verlor, nach Auflösung der Landeswohlfahrtsverbände 2005, leider an Fahrt, erfährt aber auch heute noch mit durchschnittlich 40 Klienten eine hohe Akzeptanz.

Tagesstruktur mit Café

Im Oktober 1996 eröffnete der SPHV die Tagesstruktur mit Café in der Heidelberger Straße 49 und startete mit Mittagstisch und niederschwelligen Beschäftigungsangeboten in Küche und Service. Frei nach der Maxime, dass "Arbeit so genau wie möglich auf die Fähig- und Fertigkeiten des psychisch erkrankten Menschen abgestimmt sein und an das Verantwortungsbewusstsein des Betreffenden appellieren soll", stellen die Bereiche Arbeit und Beschäftigung seit nunmehr über 20 Jahren eine tragende Säule in unserem Angebotsspektrum dar.

1999
Restaurant Alte Schuhfabrik

In den attraktiven Gasträumen der 1999 eröffneten Alten Schuhfabrik in der Heidelberger Straße 51 haben sich seither viele Menschen - psychisch Erkrankte, Mitarbeiter, Familien und Angehörige sowie eine Vielzahl externer Gäste aus nah und fern - beim gemeinsamen Essen und Miteinander sehr wohl gefühlt. Heute bieten wir dort über 30 psychisch erkrankten Menschen Arbeits- und Beschäftigungsmöglichkeiten im Rahmen der Tagesstruktur sowie als Außenarbeitsplätze unserer NFp - Werkstatt für seelisch behinderte Menschen.

Betreutes Wohnen in Familien

1999 erhielt der SPHV ebenfalls den Auftrag zur Umsetzung der Familienpflege im Rhein-Neckar-Kreis. Heute sind wir mit über 65 belegten Familienpflegeplätzen im Rhein-Neckar-, Neckar-Odenwald-, Rhein-Pfalz-Kreis und in der Stadt Heidelberg vertreten. Unsere engagierten Fachkräfte sind für die sozialpädagogische Betreuung vor Ort viele Kilometer landein, landaus unterwegs.

2000
Tagesstätte

Unsere neu gestaltete Tagesstätte in der Heidelberger Straße 49 öffnete im Jahr 2000 ihre Pforten und steht vor allem unseren ambulant betreuten Klienten werktäglich mit einem vielfältigen Freizeit- und Beschäftigungsprogramm zur Verfügung.

2002
Soziotherapie

Die vom SPHV seit 2002 über eine Leistung der Krankenkassen angebotene Soziotherapie soll psychisch erkrankten Menschen durch Motivierung, Psychoedukation und Trainingsmaßnahmen helfen, psychosoziale Defizite zu bearbeiten und nachhaltig zu reduzieren.

2004
Clearing Management

Psychisch erkrankte Menschen brauchen die Sicherheit, dass ihnen Hilfen unbürokratisch und professionell zugänglich gemacht werden. Die Clearing- und Erstanfragestelle im Sozialpsychiatrischen Zentrum übernimmt seit 2004 neben der Beratungsfunktion die zuverlässige Vermittlung und Begleitung sowohl in unsere eigenen Leistungsangebote wie auch zu externen Facheinrichtungen.

2005
Eröffnung Sozialpsychiatrisches Zentrum und Psychiatrische Institutsambulanz

In enger Kooperation mit dem Psychiatrischen Zentrum Nordbaden und dessen Psychiatrischer Institutsambulanz (PIA) wurde 2005 das erste gemeinsame Gemeinde- bzw. Sozialpsychiatrische Zentrum errichtet. Mit dem Ankauf des historischen Gebäudes in der Heidelberger Straße 51 von der Stadt Wiesloch fand man hierfür eine geeignete Wirkungsstätte in zentraler Lage. Neben dem Sozialpsychiatrischen Dienst und der PIA sind heute in diesem Gebäude die Zentralen des Therapeutischen Wohnheims, des Klientenbudgets sowie der Abteilung Junge Menschen in Wegorientierung verortet.

2007
Junge Menschen in Wegorientierung

Im April 2007 wagte sich der SPHV an eine neue Nutzergruppe. Gemeinsam mit dem Rhein-Neckar-Kreis wurde die Konzeption für Junge Menschen in Wegorientierung - das intensiv ambulante Wohn- und Betreuungsangebot für junge Menschen in Angriff genommen. Die Betreuung der Heranwachsenden erforderte von Beginn an ein hohes Maß an Professionalität und Kontinuität von unseren Fachkräften. In den ersten Jahren vom Zentralinstitut für Seelische Gesundheit Mannheim wissenschaftlich evaluiert und 2009 verstetigt, haben seither mehr als 100 junge Erwachsene mit seelischen Störungen Beratung und Begleitung durch uns erfahren.

2008
Inbetriebnahme NFp Wiesloch

Im Sektor Arbeit und Beschäftigung fehlte dem SPHV noch ein wichtiger Aspekt der beruflichen Rehabilitation. Ein großes Betriebsgelände in Wiesloch-Frauenweiler bot geeignete Voraussetzungen für unsere erste Werkstatt für seelisch behinderte Menschen (WfbM) - die Nordbadischen Fabrikproduktionen (NFp). Nach einer intensiven Umbauphase konnte die WfbM bereits im Spätjahr 2008 mit ersten Teilnehmern im Berufsbildungsbereich in Betrieb genommen werden. Auch hier verfügen wir über einen attraktiven Gastronomiebereich als Kantine und hauswirtschaftliches Trainingsfeld.

2010
Betreutes Wohnen in Familien für betagte Menschen

Angesichts der steigenden Zahl älterer Menschen, die aufgrund ihrer psychischen Erkrankung und altersbedingten Veränderungen in Alten- oder Pflegeheimen teilweise ohne Pflegestufe versorgt werden, entwickelte das Sozialamt des Rhein-Neckar-Kreises gemeinsam mit dem SPHV 2010 eine spezielle ambulante Versorgungsform: das Betreute Wohnen in Familien für betagte Menschen, das in der Praxis bisher jedoch kaum Resonanz erfuhr.

2011
Betroffene in Beteiligung

Der Einbezug von Betroffenen in den professionellen Betreuungs- und Beratungsprozess stellt heute einen wichtigen partizipativen Bestandteil der sozialpsychiatrischen Versorgung dar. Das Projekt Betroffene in Beteiligung (BiB), das 2011 in Zusammenarbeit mit dem Psychiatrischen Zentrum Nordbaden und der Heidelberger Initiative Psychiatrieerfahrener (HEIPER) entwickelt wurde, nahm diesen Gedanken auf und beschritt damit erstmals neue Wege in der Kooperation mit psychisch erkrankten Menschen.

2012
Tagesstruktur in der Alten Druckerei

Das ehemalige Druckhaus Winter in der Ringstraße 5 erfuhr von 2010 bis 2012 eine Kernsanierung. Ende 2012 hielt unsere Tagesstruktur mit ihrer arbeitspädagogischen Werkstatt Einzug in die großzügige Werkhalle. Die Tagesstruktur verfügt hier nun mit einem kleinen Bistrobereich sowie 80 Beschäftigungsplätzen über optimale Bedingungen für arbeitstherapeutische Angebote.

2013
Umzug der Geschäftsführung und Zentralverwaltung

Da die Kapazitäten am bisherigen Standort in der Höllgasse erschöpft waren, zogen die Geschäftsführung und die Zentralverwaltung im Sommer 2013 in neue Räumlichkeiten in der Ringstraße 5 im Zentrum Wieslochs.

Tagesstruktur für Ältere Menschen

Seit 2013 bieten wir älteren Menschen, deren Leistungsfähigkeit für die bestehenden Arbeitsangebote aktuell nicht mehr ausreicht oder die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, die Möglichkeit zur sinnvollen Tagesstrukturierung in geeigneten Räumen in der Heidelberger Straße 49.

2014
Neuwahl des Vorstandes und Wechsel der Geschäftsführung

Im Juli 2014 wurde der Vorstand des SPHV neu gewählt. Johannes Pfahler und Professor Dr. Hans Joachim Salize traten die Nachfolge für die langjährigen Vorstandsmitglieder Dr. Angelika Abrams-Polster und Jakob Höhn an. Darüber hinaus wurde Manfred Walter als über Jahrzehnte bewährtes Mitglied in der Vorstandschaft bestätigt.

Dem Wechsel in der Vorstandschaft folgte Ende des Jahres das Ausscheiden des Geschäftsführers Dr. Detlef Rath, der in dieser Funktion 30 Jahre lang die Geschicke des Vereins erfolgreich gelenkt hatte. Im Januar 2015 wurde die langjährige Leiterin des Therapeutischen Wohnheims und stellvertretende Geschäftsführerin Melitta Wernecke vom Vorstand des SPHV als Nachfolgerin berufen.

2015
Intensiv Ambulant Betreutes Wohnen

Für psychisch erkrankte Menschen, die aufgrund ihrer Erkrankung einen höheren als für das Ambulant Betreute Wohnen vorgesehenen Hilfebedarf haben, steht seit 2015 das Intensiv Ambulant Betreute Wohnen für eine umfangreichere Versorgung zur Verfügung. Der SPHV stellt hierfür 20 vollausgestattete Wohnplätze bereit.

Inbetriebnahme NFp Meckesheim und Eröffnung des ‚ochsen2'

Zum 40jährigen Bestehen des SPHV feierten wir einen weiteren Meilenstein unserer Entwicklung und der sozialpsychiatrischen Landschaft für die Region. Wir eröffneten im September 2015 unsere zweite Werkstatt für seelisch behinderte Menschen, die Nordbadischen Fabrikproduktionen Meckesheim. Mit dem ‚ochsen2' verfügen wir dort über einen weiteren integrativen Gastronomiebetrieb, der auch für Gäste geöffnet ist und unseren Rehabilitanden Beschäftigung im arbeitsmarktnahen Setting offeriert.

2017
32. bundesweite Fachtagung für Betreutes Wohnen in Familien beim SPHV

Im September 2017 veranstaltete der SPHV erstmals einen mehrtägigen Kongress für Fachkräfte des Betreuten Wohnens in Familien aus Deutschland und dem deutschsprachigen Ausland. Neben namhaften Referenten begrüßten wir 200 Gäste zu Vorträgen, Workshops und fachlichem Austausch im Kongresszentrum Palatin in Wiesloch.

2019/2020 Ausgliederung einer Tochtergesellschaft SPHV Service gGmbH

In der Mitgliederversammlung im Juli 2018 beschlossen die Vorstandschaft und die Mitglieder des SPHV Rhein-Neckar e.V. die Gründung einer Tochtergesellschaft in Form einer gGmbH. Zum 01.01.2020 wurden alle Betreuungsbereiche, ambulant wie stationär, als auch unsere Werkstätten für seelisch behinderte Menschen in die SPHV Service gGmbH ausgegliedert.

Durch eine Ausgliederung des operativen Geschäftsbereichs in eine gGmbH lassen sich perspektivisch neue Geschäftsfelder im Bereich der Pflege, der Arbeit und Beschäftigung, der Behandlung oder anderer Formen der Versorgung behinderter Menschen generieren und es eröffnet sich die Option mit anderen Leistungserbringern zu kooperieren. Damit sind wir für zukünftige Bedarfe gut gerüstet und können flexibel auf die Forderungen der Leistungsträger und auch die Wünsche unserer Kunden eingehen.

Der Sozialpsychiatrische Hilfsverein (SPHV Rhein-Neckar e.V.) widmet sich satzungskonform weiterhin ab 2020 der Förderung der Wohlfahrtspflege etwa durch Selbsthilfe für und mit psychisch erkrankten Menschen und der Unterstützung ihrer Angehörigen sowie der Prävention, wie dem Kinderprojekt AURYN.


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